Notfallpsychologie
Von zuhause kann ich in ca. 20 km Entfernung die Allgäuer Alpen sehen. Etwas weiter weg, im Paznauntal, zwischen Verwall- und Silvrettagruppe, hat  1999 ein verheerendes Lawinenunglück große Teile des Ortes Galtür weggerissen (mittleres Bild). 31 Menschen kamen zu Tode. Für mich war das die Initialzündung, mich für die Hilfe für Unfall- und Katastrophenopfer zu qualifizieren.

Als Notfallpsychologe habe ich Betroffenen nach einem Unfall, einem Überfall oder einem sonstigen plötzlichen Unglück Hilfestellung gegeben, mit dem erschütternden Lebensereignis fertig zu werden. Das ist primär in der Psychotherapeutischen Praxis erfolgt. Betroffene können zum einen direkt Beteiligte sein. Gesprächsbedarf kann aber auch bei indirekt Betroffenen entstehen, etwa bei Rettungskräften, Feuerwehrleuten, Helfern, Freunden, Verwandten, Hinterbliebenen.

Die "psychologische Notfallversorgung" findet schon am Ort des Geschehens statt, in der Regel durch qualifizierte Laienhelfer*innen. Die fachliche psychologische Weiterbetreuung erfolgt
mit etwas Abstand zum Ereignis, üblicherweise in einer Praxis. Geht es um eine Gruppe von gleichartig Betroffenen, kann der Gesprächsort auch anders gewählt werden.


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